Interconti Hamburg Insolvenzversteigerung läuft heute und morgen aus

Die Insolvenzversteigerung des früheren Intercontinental Hotels an der Hamburger Außenalster läuft heute und morgen aus. Der Betreiber Grod Hotel hatte Insolvenz anmelden müssen, nun versteigert Dechow Auktionen das gesamte Inventar.

Nach Wochen der Bietphase kann man nun heute gut sehen, zu welchen Preisen die einzelnen Posten verkauft werden. Gerade laufen die ersten Auktionen aus.

Dabei fällt auf, dass bei den Zimmer-Bundles, wo man 30 oder mehr Zimmereinrichtungen auf einmal kaufen kann, die Mindestpreise bei Weitem nicht erreicht wurden. Und dass, obwohl die Mindestpreise schon sehr niedrig waren. Hier ist einfach das Problem, dass die Ausstattungen doch sehr an die 80er und 90er Jahre erinnern – damals waren sie sehr hochwertig, aber die Einrichtungsmode für Hotelzimmer ändert sich halt auch. Für die Zimmerausstattungen gibt es einen gesonderten Abholtermin Ende Mai/Anfang Juni. Wahrscheinlich werden diese „Bundles“ dann im Nachverkauf wieder zu finden sein, vielleicht dann auch aufgesplittet in leichter verkaufbare Angebote.

Eins ist erstaunlich. Bei vielen Posittionen sind beachtliche Preise erzielt worden. Man muss zu dem Höchstgebot schließlich noch 36,85 Prozent aufschlagen. Man hat fast den Eindruck, dass das einige Bieter vergessen haben. Denn einige Positionen werden nun, trotz sehr magerer Beschreibung und fehlender Hinweise auf den Zustand schon fast zum Neupreis verkauft.

So wird ein Kunstdruck vom Hamburger Hafen im Rahmen, der bei 20 Euro gestartet ist, nun für 200 Euro zuzüglich 36,85 Prozent Gebühren verkauft. Ein alter Beamer geht für über 300 Euro weg, ein nicht weiter beschriebener und unbebildeter Kunstdruck erreicht über 200 Euro. Selbst ein Erste-Hilfe-Koffer kommt auf fast 90 Euro. Für die Büro-Ausstattungen des Herstellers USM Haller werden durchgängig über 2000 Euro erreicht. Manchmal gar bis 5000 Euro.

Aber es gibt auch nach wie vor noch Schnäppchen, gerade im Bereich Werkstatt, Außenmöbel und Geräte. Da gibt es mehrere Kärchergeräte, die zurzeit noch deutlich unter Wert stehen. Dazu einen Luxusrasenmäher mit Garantie, der aktuell bei 400 Euro steht und neu 1600 Euro kostet.

Bei den Bademänteln und Handtüchern hat man die Beschreibung nach den ersten Geboten noch geändert. Das ist bedenklich, denn so ändert sich das Versteigerungsgut nach Gebot und das erlaubt dem Bieter natürlich den Rücktritt von der Auktion. Man hat bei diesen Textilien das Interconti-Logo entfernt. Verständlich, denn das würde sonst gegen Markenrechte der Intercontinental Hotelgruppe verstoßen. Ärgerlich für die Bieter, denn ein Bademantel mit Logo liesse sich sicher besser verkaufen, als einer mit abgetrennter Tasche (auf der das Logo eingestickt war). So wird durch diese nachträgliche Änderung aus dem Bademantel-Posten ein eher uninteressantes Angebot.

Ich bin gespannt, was sich im Nachverkauf noch finden wird. Grundsätzlich ist die Versteigerung erfolgreich verlaufen, einzig die Zimmer-Bundles und einige Möbel- und Spezialteile werden wohl übrig bleiben.

Über Markus Burgdorf

Markus Burgdorf hat jahrelange Erfahrung als Journalist, PR-Manager und PR-Berater. Seine Spezialgebiete sind Telekommunikation, Automobil und Bau in allen ihren vielfältigen Facetten.

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